Neudeutsche Bauzeitung 1912, n°13

RUNDSCHAu Zur Opel.nhausfrdge. Auch deT Vel.ein fir Deutfche5 KunftgeweTbe in Berlin hat in einer kfil.zlich abgehaltenen auBeroTdentlichen VeTfammlung zur Frdge de5 Neubdue5 eine5 Beuliner K6niglichen Opemhaufes Stellung genommen und folgende Rerolution gefaBt: »Dds Deutlche Kunftgewerbe bedarf der nbung dn monumentalen Aufgdben unter Leitung der ftarkften Ki.afte der Gegenwdrt. E§ muB deshalb wfinthen, daB bet einer ro bedeutenden 6ffentlichen gdbe wie den neuen K6niglichen Opemhdure in Berlin deutlchen AI.chitekten Gelegenheit gegeben wel.de, wett~ eifemd ihre Eiguung al5 FtihreT des KunftgeweTbe§ zu eTweiren. DeT Verein fur Deutrche§ Kunftgewerbe in Berlin fchlieBt rich ddher den auf einen allgemeinen Wettbewei.b gerichteten Kundgebungen der architektonifchen Fachkreife dn.« tlber die Vei.bi"gung del. Reichsbauten hat der Reich5kanzler den Reichstdg eine DenkLthrift fibel.randt. Diere Denkthrift ift die Antwol.t duf den BeLchluB des Reichstags vom I. April 1911, deT die Verbiindeten Regie~ I.i]ngen eTruchte, iu eine PTtifung darfuber einzutTeten, due welchen GTtinden die Bauten der Reich5I)etl.iebe (Militar, Marine, Poft, Eirenbahn) regelmaBig eTheblich teurer feien dls Privdtbduten, uud cluTch welche MdBnahmen eine angemerrene ErmaBigung der Preife zu elTeichen rei. Die Denk~ fithrift der VeTbtindeten Regielungen geht Yon der Anricht du5: »Dd die Bauten der Reich5verwaltungen in deT Regel rolider dls Pi.ivatbduten hergeftellt wel.den und daher duck gel`ingei.e unterhdltuug§koften al§ diefe erfordem, fo kann die Armahme, dao die Reichsbauten rlch TegelmaBig teuTeT Itellen dts Privdtbauten, nicht al5 zutrefFend angerehen wei.den.« Auf Wuuth des Reich§kanzlel`5 hdben `von 27 Stddtverwaltungen 26 Mitteilungen tit)er lo5 Bauausfthungen und Yon 146 Privatdrchitekten 56 Angdben tiber zufammen 241 Bduten eingerdndt, die lnit 44o Gebauden deT Reich§~ bell.iebe iu Vei.gleich geltellt wol.den find. Auf Gi.und dieres Vet.gteich5 kommt die Denkfichrift zu den Schluo, da8 auf eine Verbi"gung der Reich§bduten folgende umftande Yon EinfluB rein k6nnen: I. Die vel.ruch5weife Einrichtung von Btiros fur die Entwurfsbearbeitung in den Mittelinftanzen, in Bezirken, in denen eire regelmaBige Neul]autatigkeit du5zufiben ift, rofem rolche nicht bereits beftehe\n. Soweit tunlich, die HeTanziehung von Privdtarchitekten zur Bearbeitung der durfthrlichen Entwfil.fe 'und KoltendnChlfige. 2. Die vorzugsweire VeTwendung rolcher techniLthen HilftkTafte bei den Bauauiffihrungen, die hierffiT befondeT5 be, fal`igt find und bei der betreffenden Verwaltung rthon be~ thaftfot waren. 3. Vermeidung von VoTfichriften. I]ei der VeT~ dingung der ATbeitsleiftungen und MdteridLien, die den Ge~ brauchen dos Bdumarkts nicht entrpTechen, rowie unn6tig longer Hdttpflichten und folcher VeThagsbeftimmungen, die die Bauausfnhrungen verteuem k6nnen, ohne unbedingt n6tig zu rein. 4. VeTwendung I]erondei.er Sorgfalt auf die DUTchdrbeitung der VerdingungrmteTlaaen, urn den untel.~ tiehmel.n ein genaues KalkulieTen zu erm6glichen. 5, Ge~ meinrame Verdingung der Maul.ermdtel.ialien und AI.beit§~ leiftungen an die untemehmer ftT Mdurerarbeiten, fofei'n nicht befondel.e 6rtliche oder fonftige Vel.haltniife gegen diere MdBndhme fprechen und eire Verbilligung nicht erwarten tdITen. 6. Befithleunigung der Bdudu5fthlungen, foweit dies ohne Ndchteil fur die Soliditat des Baueus tunlich ift. Vorbereitung der Abrechnung fithon wahTend des Bauen5. Die Denkthrift hebt auch die wirtLchaftlichen Ndchteile heTvor, die dddul.ch entftehen, daB der Etat in der Regel liicht werentlich VOT den I. April jede§ JchTes veral]Lchiedet 194 wil.d und daB die Bduten eTft ndch der Bewilligung der Mittel in Angriff genommen weTden dtirfen. Dies hat zur Folge, ddB bet Neubauten im el.ften Baujdhr die befte Zeit durch die die BauausfthTung voi'bereitenden Arbeiten] durch die BedTbeitung der Verdingungsunterldgeu, Einholung der baupolizeilichen Genehmigung, durch ddt Abhalten der VeTdingungen, Hei.Tichten de§ Bduplrtyes und andere5 mehr veTloren geht und ddB, dd diefe Arbeiteu je mach dem um~ fang de5 Baue§ fech§ bis zehn Wocheu in Anrpruch nehmen, gew6hnlich erft Aufang Juli nit den eigentlichen Bauen begonnen werden kann. - Die DenkLchTift empfiehlt de§- halb, die EtatsbeTatungen fo zu geftdlteu, ddB wenigften§ die Neubaumittel thou im Janudr bewilligt utid die Ver~ wdltungen in die Lage gereBt weTden, die Bduvo.rbereitungen noch wahTend deT Wintei`moudte zu treffen. WETTBEWERBE Eel.ichtigung. Zu deT Mitteilung des EI.gebnifre5 de5 WettbeweTbs zur Bebduung der Frdnkfui.ter Wieren ift nach~ zutl.dgen, ddB der an el.fter Stelle gendnnte Verfaifer de§ nit den vierten Preire I]eddchten Entwurfes »Pdx vobi5cum« HeIT AI.chitekt Emil Bercher (nicht Bercher) in Stuttgart ift. Dep engere Wettbewepl) fur ein Rathaus in Lok~ ftedt bet HambuT.g, an welchem 12 Kfinftler teilndhmen, wul.de von den Preisgericht, den BdudiTektor Profenor Prig Schumacher und AI.chitekt G. Henry GTell, 8. D. A., angeh6rten, vie folgt entfchieden: den erften PTeis von Iooo M. el.hielt Architekt 8. D. A. Wilhelm FircheT, Hamburg, den 2weiten PI.ei5 von 6oo M. die Architekten Puts uTid Richter, Hamburg, den dTitten Preis Yon 4oo M. AI.chitekt 8. D. A. Fri8 BeyeT, Sch6neberg bei Berlin. Zu den Wettbewel.be, betreffend VoI.entwtil.fe ful. den Bau eines Reatgymnasiums in GTthbepg i. Schtes. flnd e27 Entwfirfe uud 2 Modelle eingefdndt wol.den. Die von der Stadt GriinbeTg ausgefeBten 3 Preire Yon 3ooo M., 2ooo M. und looo M. hat dd§ Preisgericht einftimmig duf ::geii¥.'i:#eisM:u':ndden'5E:twMu.rfa?>3eear::eckriteuErdan:ieaufe°|gj Vdriante« dos Ai`chitekten Beck in Drerden; 11. Prei§ duf den Entwul.f »Auf gutem Gi`unde und billig« der AI.chitekten K6hler a FI.anz in Charlot[enburg; Ill. Prei§ auf den Entwurf »Fidelio« de§ Ai`chitekten Rudolf MdITmg iu Kdl.15muhe i. 8. Zum event. Ankauf hat ddt Prei§gericht empfohleu die Entwfil.fe »Nein auch im Winter wenn e5 thneit«, »StTaoendbthluB<<, »Odin«, »Wintel.ftfil.me«. Wettbewerb zur EI.langung von Planen fur einen ETweitemngsbau del. Gemalde-Gdlel.ie des Stademcheu Kunft~lnftituts zu Frankful.t a. M. Von deT Adlninifti.dtiou des Stademthen KunftinREtut§ wind ein Wettbewei.b zur EI.- langung vou Plinen ffir einen Erweiterungsbau der Stadel~ fichen Gemalde~Gdlerie zu Frankfurt a. M. durgefichrieben. Zur Teilndhme dn diefem WettbeweTI] rind die in deT Provinz Hefren~NdITau und im GroBheTzogtum Hefren aufaITigen Ai.chitekten zugeldfren. Die Wetlbewerbsunterldgen find gegen eine Vergfitung Yon M. 3.-, welche bei Einliefermg eines Projekte5 zurfickveTgfitet werden, auf den Sekretariat, Dtirel.~ fti-doe 2, erhaltlich. Der Vel.ein ftil. Deutliches Kunftgewel.be zu Eel.lin W 9, BellevueftTaBe 5 (KtinftleThaus), eTlaBt ein PI.ei[aus~ LthTeiben zu Entwtirfen ffir ein lnnenplakat der Zeitfchrift »Das Echo«. Ddt Plakdt foll in einer GT6Be Yon 3o: 45 cm cluTch Steindruck ausgefthTt werden. Vorgerehen find je ein PI.ei5 von 5co M., 5oo M. und 2oo M. und lo Ankaufe zu je 5o M. PI.eisrichter find die Maler Profefldr Emil Doepler

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUzNDA1OQ==